Schulprofil
Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium hat sich das Profil „Schule des sozialen Lernens und Miteinanders – Verantwortung übernehmen für Umwelt und Gesellschaft“ gegeben. Warum hat es dies getan? Was bedeutet „soziales Lernen und Miteinander“?
Neue Anforderungen durch die heutige Lebens- und Arbeitswelt haben erhebliche Auswirkungen auf die berufliche, soziale und räumliche Mobilität und somit auf die individuelle Lebensführung. Traditionelle Milieus (Familie, Kirche etc.) haben an Bedeutung verloren. Lebens- und Beziehungsformen, Geschlechterrollen, Erziehungsstile und die Einstellung zur Arbeit haben sich verändert. Wenn sich früher etwas von selbst ergab, so müssen Menschen sich heute zwischen einer Vielzahl von Möglichkeiten entscheiden. Diese Anforderung erfordert aber mehr denn je den Erwerb von sozialer Kompetenz.
Schule als System muss sich also stärker als bisher um die Entwicklung demokratischer, sozialer und wertorientierter Kompetenz kümmern, zumal die Bedingungen und Ergebnisse familialer Sozialisationsprozesse die Schulen vor neue Herausforderungen stellen werden.
Schule wird die einzige Institution sein, in der Kinder und Jugendliche eines Jahrgangs intentional miteinander gemeinsam soziale Orientierungen erlernen können:
- Die Schule des sozialen Lernens und Miteinanders dient dem Erwerb sozialer und emotionaler Kompetenz und ist somit eine der Grundvoraussetzungen für das Gelingen einer offenen Gesellschaft.
Soziale und emotionale Kompetenz sind Schlüsselqualifikationen für die globalisierte Welt von heute und morgen, denn immer mehr Menschen auf diesem Planeten beanspruchen Rechtssicherheit, Gerechtigkeit, Sicherheit und Wohlstand.
Sozialkompetenz wird dabei als kommunikative (Dialog), integrative (Konsens) und kooperative (Teamfähigkeit) Fähigkeit beschrieben, die im Prozess des sozialen Lernens erworben wird. Sie ergänzt die Fach- und Methodenkompetenz.
Soziale und emotionale Kompetenz stehen damit für die Fähigkeit, Menschen zu verstehen
und auf dieser Grundlage mit ihnen umzugehen. Sie sind die Grundlage für eine reibungslose Zusammenarbeit und Integration in nahezu allen Gemeinschaften, aber auch für die Übernahme von Verantwortung und einer qualifizierten Führung. - Die Schule des sozialen Lernens und Miteinanders verfolgt das Ziel, eine demokratiebewusste offene Gesellschaft mitzugestalten. Sie nutzt dabei die Mechanismen der Gruppendynamik zur Gestaltung von Persönlichkeit und Gesellschaft.
- Die Schule des sozialen Lernens und Miteinanders schafft eine der Grundlagen für das sogenannte handlungs orientierte, problemlösende Lernen.
- In der Schule des sozialen Lernens und Miteinanders sollen Schülerinnen und Schüler lernen, selbstständig und vernünftig Verantwortung für das eigene Handeln im Umgang mit sich selbst, mit anderen Menschen, mit der Umwelt und für die Gesellschaft zu übernehmen.
- Die Schule des sozialen Lernens und Miteinanders entwickelt die Bereitschaft, die eigene Wahrnehmung zu schärfen, um bestehende Vorurteile, Klischees und Illusionen zu hinterfragen und ihnen konsequent zu begegnen.
- Die Schule des sozialen Lernens und Miteinanders schafft einen Rahmen für den Erwerb aller nötigen Voraussetzungen, um selbstständig politische und soziale Entscheidungen treffen zu können. Entscheidungsfähigkeit zu erlernen muss als wichtiger angesehen werden, als Entscheidungen akzeptieren zu können. Entscheidungsfähigkeit zu erlernen heißt, ständig die Gütemaßstäbe zu reflektieren, nach denen wir entscheiden.
- Die Schule des sozialen Lernens und Miteinanders trägt dazu bei, dass ein junger Mensch seine individuelle Lebensweise verknüpfen kann mit einer aktiven Partizipation am Gemeinwesen und mit den Anforderungen, welche die moderne Arbeitswelt an ihn stellt.