Eine Wochenendreise nach Straßburg
Straßburg ist die per Zug am schnellsten zu erreichende Stadt in Frankreich, aber es gibt noch viele Gründe mehr hierher zu reisen! Hier, wo sich die französische und die deutsche Geschichte eng verbinden, wo Kriege und Krisen zwischen beiden Ländern ausgetragen wurden, lebt heute Europa! Hier ist der Sitz des Europäischen Parlaments, wo knapp 800 Abgeordnete und einige 1000 Mitarbeiter aus 28 europäischen Ländern arbeiten, hier sind der Europarat und der Europäische Gerichtshof der Menschenrechte ansässig. Bunt gemischt sind auch die Studenten und Touristen, die die alte Stadt heute beleben.
So haben auch wir am vergangenen Wochenende zunächst die mittelalterliche Altstadt mit ihren pittoresken Fachwerkhäusern, alten Gassen und Plätzen, zahllosen kleinen Läden und vor allem die gotische Kathedrale entdeckt, bevor wir am Montag das Europaparlament besichtigt haben.
Am Samstag ging es nach einem Frankreich-Quiz auf der Zugfahrt mit einer Rallye durch die Stadt weiter. Ein bisschen Überwindung kostete es schon, fremde Menschen auf Französisch anzusprechen, aber alle Gruppen haben das Rezept für den berühmten Kougelhopf und Informationen über die Geschichte Straßburgs erhalten. Am Sonntag sind wir auf den Turm der weithin sichtbaren Kathedrale geklettert (330 Stufen!) und haben in 66 Meter Höhe einen traumhaften Blick über die Stadt und ins Umland genossen. Die Rosette, das große Fenster in Form einer großen Blume, mussten wir nachmittags, als die Sonne hier in die Kathedrale fiel und die Farben der Glasfenster zum Strahlen brachte, noch anschauen, schließlich hat uns die astronomische Uhr in Staunen versetzt. Zwischendurch waren wir im „Flams“, wo es herzhafte und süße Flammkuchen gab, bis wir schlicht nichts mehr essen konnten. Abends noch ein Kinobesuch – und das große Bedauern, dass wir am Montag schon wieder abreisen würden …
Doch vorher sind wir noch ins europäische Viertel gefahren und haben unser Parlament in Europa besichtigt. Hier wurde zu Beginn der Sitzungswoche schon alles für den Besuch des französischen Staatspräsidenten vorbereitet, Kameras aufgebaut, der rote Teppich gesaugt, die Dolmetscherkabinen getestet … Ob jemand von uns auch einmal dort arbeiten wird? Jedenfalls waren wir die deutsche Gruppe, die die meisten der 28 Fahnen und die Anzahl der Sprachen in der Europäischen Union kannte.
À bientôt la France et l’Europe!
Bericht: M. Gross
Fotos: Lola Vangelova, Stephanie Rehm, A. Koch
25. April 2018