Der Berlin-Marathon ist die größte sportliche Einzelveranstaltung in unserer Stadt. Auch wenn diese mittlerweile mit ihren Weltrekordjagden und einem umfassenden kommerziellen Rahmenprogramm in die sportliche Glitzerwelt abzugleiten droht, so ist sie doch immer noch eins: eine Breitensportveranstaltung, die so manchen Sofasportler von seinem geliebten Möbelstück in die freie Natur gezogen hat. Wie schon seit vielen Jahren – unserer allerbesten Astrid Freyer sei es gedankt – nahmen Stein-Schülerinnen und -Schüler auch in diesem Jahr die Gelegenheit wahr, sich ehrenamtlich zu betätigen.
Anmerkungen zur Dienstzeit
6:40 Uhr Treffpunkt Hauptbahnhof – Materialempfang und Einkleiden an der Sammelstelle am Kanzleramt – Einrichten der Boxen – Betreuung der Läufer & Läuferinnen vor dem Lauf – Pausenbrot – Betreuung der Sportlerinnen & Sportler nach dem Lauf – Abgabe der letzten Kleiderbeutel, die nicht von den Läufern abgeholt wurden, in der zentralen Sammelstelle – Dienstschluss 16:30 Uhr. – An- und Abfahrt hinzuaddiert, kommt da ein veritabler Zwölf-Stunden-Tag zusammen. Chapeau, liebe Ehrenamtliche!
Anmerkungen zum Marathon
Für die sehr lange Dienstzeit der Kleiderhelferinnen und -helfer zeichneten Eliud Kipchoge und Gladys Cherono Kiprono, beide aus Kenia, ausdrücklich nicht verantwortlich. Sie liefen in 2:01:39 neuen Welt- bzw. in 2:18:11 Stunden neuen Streckenrekord. Besonders der Weltrekord veranlasste Joachim Mölter in der Süddeutschen Zeitung vom 17.09.2018 Analogien zu den unglaublichen Geschichten Jules Vernes’ aus dem 19. Jahrhundert zu ziehen. Eine Reise zum Mond, so folgert er, schien damals ebenso unmöglich wie heute … Belassen wir es dabei. Herausragende Leistungen im Sport evozieren in der heutigen Zeit eben auch spezielle Vermutungen.
Zurück zur Dienstzeit der Kleiderhelfer. Als der Verfasser dieser Zeilen noch selbst fleißig beim Berlin-Marathon mitschwitzte und manchmal auch fluchte, war die Laufzeit auf fünf Stunden begrenzt; die Langsameren kamen nicht in die Wertung – gut für die Kleiderhelfer. Im Jahr 2018 konnten sich Läuferinnen und Läufer sechseinhalb Stunden lang die Zeit bis ins Ziel einteilen – weniger gut für die Kleiderhelfer. Der Berlin-Marathon ist halt vor allem eine Jedermann-Veranstaltung, bei der zur Belohnung für die absolvierten Strapazen ein alkoholfreies bayerisches Getränk winkte, das sich auch so mancher Kleiderhelfer gönnte. –
Im folgenden ein paar ehrenamtliche Eindrücke.
Beitrag & Fotos: F. Selig
17. September 2018
aktualisiert am 23.09.2018