Warten …

Warten …

 
… auf den Imbisscontainer
 
Seit 2012 weist die Schulgemeinschaft das Bezirksamt immer wieder auf die durchaus problematische Imbissversorgung am Stein-Gymnasium hin und hat immer wieder eine Essensversorgung und die Erstellung von entsprechenden Räumlichkeiten beantragt. Mittlerweile haben mehrere Schulen auch im Umkreis Galenstraße Mensen erhalten, beim Stein schiebt sich das Projekt auf die lange Bank. Dies hängt auch ein wenig – aber auch bestimmt nicht allein – mit der Entwicklung des Gesamtgeländes mit dem Ensemble der ehemaligen Reiterstaffel der Polizei gleich nebenan zusammen.
 
Wenn dieses Gelände endlich in die Bebauungsphase kommt, soll ein mit dem Arbeitstitel versehender “Campus Stein” entstehen. Gleich zu Beginn dieser Phase soll eine große Sechs-Felder-Sporthalle gebaut werden (Baubeginn in der Investitionsplanung 2018 …). Und wenn die Sporthalle irgendwann steht, soll die aktuelle Gymnastikhalle der Schule zu einer Mensa umgebaut werden. Wenn alles gut läuft – denkt man an das Ende der 2020er Jahre …
 
Ein Blick in die Historie
 
Bis dahin gibt es weiterhin Provisorien – ein kurzer Blick zurück: Mit viel Engagement von einigen Lehrkräften und Eltern wurde in der alten Dependance in der Altstadt (Carl-Schurz-Straße) die sogenannte Schulmilch betrieben. An der Galenstraße wurde zudem eine kleine Cafeteria in der alten Pferderemise betrieben. Nach der Zusammenlegung der Standorte vor rund drei Jahren gab es dann nur noch eine “Versorgung” – zu klein, trotz viel Engagement kein warmes Essen, den Umständen geschuldet.
 
Die Elternschaft entwickelte ein Ausbau-Konzept für die Remise und legte auch dem Schulträger diese Pläne vor. Die Eltern waren schon kurz davor, mit eigener Bautätigkeit zu beginnen, als man der Gruppe aus dem Amt bedeutete, dass sowohl für die Bautätigkeit als auch für den Betrieb nach dem Ausbau keine versicherungstechnische Verantwortung übernommen wird – damit wurde die elterliche Tätigkeit gestoppt. Ein Ausbau von Amtswegen wurde leider verworfen.
 
“Qualitative Essensversorgung”
 
Mit der Einführung der “Qualitativen Essensversorgung im letzten Schuljahr” für die Jahrgänge an Berliner Schulen ab Klasse 5 durch den Berliner Senat, hoffte die Schulgemeinschaft auf ein beschleunigtes Verfahren für einen Ausbau. Wir machten sogar Pläne für eine Zeltlösung, wie sie an anderen Schulen umgesetzt worden ist, weil wir nach geeigneten Räumlichkeiten an der Schule suchten. Schließlich sollten jetzt neben dem Unterrichtsablauf zwei Klassen warmes Essen erhalten. Diese Zeltlösung wurde vom Schulträger als zu teuer abgelehnt.
 
Mitglieder des Bauausschusses der Schule legten daraufhin erneut einen bereits früher diskutierten Plan für einen Aufbau eines Imbisscontainers vor. Dieser Lösungsvorschlag schaffte es sogar zur Aussprache in die Spandauer Bezirksverordnetenversammlung. Der Bürgermeister verwies hier auf zu hohe Kosten – da die Antwort öffentlich ist, kann hier auch die Summe genannt werden – rund 360.000 Euro.
 
In der Folgezeit der letzten zweieinhalb Jahren versuchte die Schulgemeinschaft immer wieder, dem Bezirk die Containerlösung “schmackhaft” zu machen. Es gab sogar Pläne einer vom Bauausschuss kontaktierten Hamburger Firma, die Container auch für diese Zwecke umbaut. Auch diese Pläne wurden eingereicht, hatten aber ebenfalls keinen Erfolg bei den Verantwortlichen im Amt. U.a. wurde die Wärmedämmung moniert, bei der 1 cm Dämmstärke fehlte. Schade.
Immer wieder wiesen auch die jeweils amtierenden Schulsprecher auf den Missstand an der Schule hin – sie schafften es sogar mit dem Slogan “Wir haben Hunger” in die Medien …
 
“Versprechen” des Bürgermeisters
 
Auf der Einweihungsfeier der Kleinfeldsportanlage (entwickelt zusammen mit dem Bauausschuss) auf dem Schulhof im April 2018 erklärte Bürgermeister Kleebank vor jubelnden Schülerinnen und Schülern, dass zum Sommer 2019 auf dem Schulgelände ein Imbisscontainer stehen würde. Aus vielerlei Gründen (Verzögerungen Bauplanung, fehlende Bauanträge, Kampfmittelsuche, Kommunikation zwischen Senatsstellen und Bezirksstellen, Priorisierung anderer Projekte) haben wir an der Schule immer noch keine “Qualitative Essensversorgung in einem entsprechend geeigneten Raum” und die Kinder, die damit aber dann auch durchaus ihren Spaß hatten, saßen dann schon mal im November unter der Überdachung und aßen ihre Suppe …
 
Für das Jahr 2020 („versprochener“ Aufbau bis zu den Sommerferien „geplant“) fehlen nun immer noch Unterschriften für das Projekt, das mittlerweile sogar die Millionengrenze als Investitionssumme für das Gesamtkunstwerk (Ausstattung, Anschlüsse, Baufeld etc.) geknackt hat. Immer wieder wurde in den letzten Jahren der Schulgemeinschaft versichert, “Geld ist nicht das Problem, es ist genug da”. Involviert sind diverse Senatsstellen und natürlich das Bezirksamt. Als im Mai das neue “Senatsbauprogramm Schulmensen” veröffentlicht wurde, musste die Schulgemeinschaft feststellen, dass unter den neun Spandauer Projekten das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium nicht vertreten war. Mitglieder des Bauausschusses wiesen das Bezirksamt darauf hin.
 
Berliner Woche, 20. Mai 2020
 
Antrag noch einmal verschickt
 
Der Antrag für den Bau eines Imbisscontainers, der eigentlich schon seit Monaten im Umlauf in den Dienststellen des Senats und abgenickt sein sollte, wurde ebenfalls Mitte Mai vom Bezirksamt noch einmal an die wohl zuständigen Senatsstellen geschickt. Bislang gibt es keine weiteren Informationen für die immer wieder nachfragende und mittlerweile zweifelnde Schulgemeinschaft.
 
Wir finden es wichtig, die Situation hier noch einmal tatsächlich sehr verkürzt, aber einigermaßen übersichtlich darzustellen (die Erlebnisse rund um dieses Projekt würden ein Taschenbuch füllen), weil die Essensversorgung und so ein mögliches wichtiges Bauprojekt in den letzten Jahren immer wieder in allen Gremien der Schule von Gesamtelternvertretung, Gesamtkonferenz der Lehrerinnen und Lehrer über die Schulkonferenz bis hin zur Gesamtschülervertretung ein ganz wichtiges und intensives Thema war.
 
Vielleicht muss die Schulgemeinschaft weiter – 2021 (?) – auf gute Nachrichten hoffen. Die Schulgemeinschaft bemüht sich, die Kommunikation mit den Ämtern weiterhin aufrecht zu halten und die vergebenen Versprechungen nachzuvollziehen.
 
Warten …
 
Michael Mannteuffel (Elternsprecher)
für den Bauausschuss Stein-Gymnasium
09. Juni 2020