Ablehnung bleibt – keine zweite 5. Klasse am Stein

Ablehnung bleibt – keine zweite 5. Klasse am Stein

Der GEV-Vorstand informiert

Noch vor dem neuen Schuljahr drängte der GEV-Vorstand und die Schulleitung auf ein Gespräch mit Bürgermeister Helmut Kleebank, der zugleich für die Spandauer Schulen als Bezirksstadtrat zuständig ist. Thema: die ablehnende Haltung zum Antrag des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums auf Einrichtung einer zweiten 5. Klasse mit MINT-Schwerpunkt für das Schuljahr 2020/21. Die Schule hatte diesen Antrag gestellt, nachdem sich Eltern von 82 Kindern für diesen Bildungsweg an der Schule angemeldet hatten. In einer umfangreichen Dokumentation kann die intensive Arbeit an diesem Projekt von Eltern und Schule hier auf der Homepage nachgelesen werden.

An dem fast zweistündigen Gespräch im Bezirksbüro der SPD Spandau nahmen der SPD-Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus und Spandauer Kreisvorsitzende Rahed Saleh, seine Stellvertreterin Susanne Pape und Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank sowie der GEV-Vorstand mit Daniel Kape und Michael Mannteuffel sowie die Schulleitung mit Direktor Norbert Verch teil.

Die Schulgemeinschaft versuchte erneut, die Vorteile für die jungen Schülerinnen und Schüler sowie die Aufwertung der Spandauer Bildungspolitik auch für Spandauer Gymnasien darzustellen. Man verwies auf den erklärten Elternwillen und die steigenden Anmeldezahlen zu 5. Klassen, sowie auf eine Stärkung des Bildungsstandorts zwischen Altstädter Ring und Galenstraße.

Wir mussten feststellen, dass die Spandauer SPD, die einen weiterführenden Antrag zur Einrichtung einer weiteren 5. Klasse an die Berliner Senatsschulverwaltung hätte unbedingt unterstützen müssen, bei der  “grundsätzlichen Ablehnung” (siehe auch Pressedokumentationen) bleibt. Man sähe z.B. eine Schwächung von Grundschulen, wenn Kinder “abwandern” würden. Das Parteiprogramm der SPD sieht in Berlin eine Stärkung von Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen vor.

Die Vertreter des Stein-Gymnasiums mussten diese politische Ablehnung hinnehmen. Wir möchten in dieser Sache allen Unterstützern des Antrags und auch den Eltern danken, die sich zum Teil entsprechend eingesetzt oder auch geduldig auf die dann leider “ernüchternde” Post von uns gewartet haben. Auch der GEV-Vorstand der Schule würde sich freuen, wenn wir ihre Kinder im Anmeldeverfahren zur 7. Klasse wieder bei uns begrüßen könnten.

Etappen der Diskussion & Pressedokumentation

Naturwissenschaftlicher Schwerpunkt? Ja – aber nicht für alle (Teil 2)

Daniel Kape & Michael Mannteuffel
17. September 2020

Bericht aus dem Spandauer Stadtjournal – 28.9.2020

Eltern fühlen sich übergangen
Der Gesamt-Elternvorstand (GEV) des #Spandauer Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums fühlt sich bei der Entscheidung des bezirklichen Schulamts und des für die Schulen zuständigen Bürgermeisters Helmut Kleebank (SPD), den Antrag der Schule auf „eine zweite 5. Klasse mit MINT-Schwerpunkt am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium“ abzulehnen, übergangen (MINT bezeichnet den Fächer-Schwerpunkt Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). „Dem GEV-Vorstand und damit den Eltern wurde die Ablehnung vom 14. September nicht einmal vom Bezirksamt mitgeteilt“, sagen Daniel Kape und Michael Mannteuffel vom GEV-Vorstand des Gymnasiums.

Man habe von der Ablehnung erst aus dem Protokoll der Bezirksverordneten-Versammlung (BVV) erfahren. Dabei hätte die GEV in dem Verfahren zum Antrag sehr viele schriftliche und mündliche Kontakte mit dem Bezirksamt gehabt. „Zuletzt hat es vor den Sommerferien ein ausführliches Gespräch mit Kleebank und dem SPD-Fraktionsführer im Abgeordnetenhaus und Vorsitzenden der Spandauer SPD, Raed Saleh, gegeben“, so Mannteuffel. Ein versprochenes, weiteres Treffen habe es dann aber leider nicht gegeben. Stattdessen nur diese jetzt bekannt gewordene Ablehnung.
In dieser Ablehnung werde mit der Begründung, dass diese „rechtliche Gründe hatte…“, nicht mehr bildungspolitisch und zukunftsorientiert, sondern auf der Basis von „rechtlichen Gründen“ entschieden. Zudem weise die GEV den letzten Satz der Begründung entschieden zurück. In dem es heißt es: “Da sich der Beschluss der BVV inhaltlich auf die Einrichtung einer weiteren 5. Klasse im bereits laufenden Schuljahr 2020/21 bezog, bitte ich (Bürgermeister Kleebank), den Auftrag als erledigt anzusehen.“ Das sieht die GEV völlig anders. „Der Antrag wurde bereits im vergangenen Schuljahr 2019/2020 im Frühjahr gestellt und wurde in die BVV am 18. März eingebracht“, erinnert der GEV-Vertreter (wir berichteten).

Diese BVV sei dann aus Schutz vor Corona-Ansteckungsmöglichkeiten kurzfristig abgesagt worden. In mehreren weiteren Sitzungen der BVV als auch im Schulausschuss sei der Antrag danach aber Thema gewesen. „Die GEV kann nicht verstehen, dass die damalige Absage wegen Corona nun als Begründung ausreichend ist, dass trotz anderer Faktenlage das zuständige Bezirksamt den Antrag scheinbar aus Fristgründen ablehnen kann“, sagt Mannteuffel.
Die GEV wundere sich, dass die Ablehnung mit dieser Schlussbegründung sowohl vom Ältestenrat der BVV als auch vom BVV-Vorstand bisher akzeptiert worden sei. „Sollten sich die kommenden Anmeldezahlen zur 5. Klasse mit MINT-Schwerpunkt am Stein-Gymnasium wieder auf dem Rekordniveau wie in diesem Jahr bewegen, werden die GEV, die Schulkonferenz sowie die Lehrerkonferenz erneut über einen Antrag beraten und diesen erneut fristgerecht einbringen“, kündigen die GEV-Vorstände Kape und Mannteuffel an. (ud)